siehe auch:
PARIS 1. Teil – Wege, Vehrkehrsmittel, Anfahrt
PARIS 3. Teil – Kunst und Kultur (kommt noch)
2. Teil – Unterkünfte, Toiletten, barrierefreie Gastronomie
Unterkünfte
Wir, also die Reisegruppe, haben im Hotel André Latin im fünften Arrondissement im schönen Quartier Latin übernachtet.

Der Zugang ist hindernisfrei ebenerdig und es gibt einen kleinen Aufzug zu den Zimmern in den jeweiligen Stockwerken und einen Zugang über den Aufzug zum Frühstücksraum. Das Hotel ist also auf den ersten Blick barrierefrei. Dies allerdings nur für kleine und agile Gefährte. Der Aufzug ist nämlich sehr klein. Mit dem TravelScoot passte ich gerade so rein. Auch musste ich auf dem Stockwerk manchmal aufstehen, um das Gefährt zum Weiterfahren besser zu positionieren, um in den Aufzug zu gelangen oder um damit um die Ecke zu kommen. Vielleicht ist es noch etwas für Gäste mit einem agilen Sportrolli, aber wenn man einen größeren Rollstuhl fährt, würde ich das Hotel nicht empfehlen. Ansonsten liegt es im fünften Arrondissement, also ist sehr zentrumsnah und ist gut an das Busnetz angebunden. Mehrere Bushaltestellen liegen z.T. direkt vor der Haustür. Es ist ein kleines, feines Hotel, auch preislich in Ordnung, in der Nähe (ca. 5 Min) des öffentlichen Gartens Jardin du Luxembourg.
Braucht man jedoch mehr Platz würde ich eine großräumigere Unterkunft wählen. Vielleicht wird man bei den größeren international bekannten Hotelketten (Mercure etc.) fündig. Vermutlich sind sie einen Tick mehr außerhalb gelegen. Oder diese Seite von Paris Tourismus könnte hilfreich sein. Hier
Als geheingeschränkter Mensch, auch mit Kniebeschwerden, würde ich den Stadtteil Montparnasse für eine Unterkunft nicht wählen. Es gibt dort viele Treppen, habe ich mir sagen lassen.
Generell muss man als Mensch mit besonderen Bedarfen u. U. mehr Geld für eine geeignete Unterkunft ausgeben, so spart man auf der anderen Seite als Mensch mit Behinderung und seine Begleitung oft sehr viel Geld bei den Eintritten. Die Eintritte von Kunstmuseen und Kunsteinrichtungen in Paris sind für behinderte Menschen mit ihrer Begleitung, so wie ich es erlebt habe, immer frei. Pro Ausstellungsbesuch spart man dann insgesamt ca. 28 € (also pro Person im Schnitt 14 €). Das macht sich in Summe dann schon bemerkbar.
Toiletten
Es gibt zum einen die öffentlichen Toilettenhäuschen für alle, die überall in der Stadt verteilt sind. Angeblich gibt es davon 400 Stück. Hier wirft man etwas Geld ein und die Anlage wird nach Benutzung automatisch gereinigt. Diese habe ich allerdings nie benutzt und kann deswegen nichts darüber sagen.

In den anderen Toilettenstationen, also an öffentlichen Orten oder in Museen etc., gibt es mindestens eine Behindertentoilette. Manchmal sind sie einzeln stationiert, separiert von den anderen Toiletten. Öfters gibt es auch eine Behindertentoilette bei den Männern und eine bei den Frauen. Gerne werden diese größeren Toiletten von Familien benutzt oder von Leuten, die ihre Ruhe haben wollen. Deswegen sind sie oft nicht frei und man muss einen Moment davor warten.
In moderneren oder umgebauten Restaurants gibt es hin und wider eine Toilette für alle, wie ich es schon an anderer Stelle beschrieben habe. Diese Toilette ist größer und hat eine breitere Tür und ist generell ausgerüstet wie eine Behindertentoilette. Oft gibt es diese Toilette für alle dann leider nur einmalig. Wenn also viel Betrieb ist, kann auch mal eine Warteschlange davor entstehen.

Wie zu erwarten, findet man in vielen Restaurants und Cafés auch Toiletten, wo man die Treppe rauf oder runter gehen muss. Toiletten, die so eng sind, dass man dort fast nicht umfallen kann und die nur geeignet sind für Menschen, die aufstehen können und ein paar Treppenstufen gehen können. Die soll es natürlich auch geben, für solche Menschen ist die Lage freilich um Längen entspannter. Aber es gibt auch Restaurants und Cafés, die einen entspannten Toilettengang für alle ermöglichen. Man muss nur wissen wo.
Gastronomie barrierefrei
Ein Restaurant in der Nähe des Louvre „La Villa du Musée 196“ (196 rue Saint-Honoré – 75001 Paris) besitzt eine Toilette für alle im hinteren Teil des Restaurants. Von außen sieht das Restaurant vielleicht nicht so aus, aber im Inneren gibt es eine Rampe und besagte Toilette.

Im Quartier Latin gibt es ein koreanisches Restaurant BigBang (4 rue Gay Lussac) mit einer Toilette für alle. Da an den Tischen zum Teil gebraten wird, sollte man nicht allzu empfindlich mit fettiger Luft sein und garderobenmäßig etwas zum Wechseln für den nächsten Tag dabeihaben.
Auf jeden Falll ist das meiste Café- oder Restaurantpersonal sehr hilfreich, wenn man mit einem Gefährt ankommt. Sie machen einem gerne mal die Flügeltüren auf, damit man besser reinfahren kann, und rücken Tische und Stühle beiseite. Hin und wider gibt es auch eine kleine Rampe vor dem Café oder Restaurant. Ob die Toilettensituation dann einfach ist, ist dann allerdings noch nicht garantiert.
Wer weitere hilfreiche Tipps beisteuern kann, immerzu!